New York NewJuxtaposition
Wie fühlt es sich an, im Herzen einer pulsierenden Metropole wie New York City zu leben? “Juxtaposition” geht dieser Frage auf den Grund - nicht durch einfache Antworten, sondern mit tiefgehenden Kontrasten, die zum Nachdenken anregen. Inspiriert von Peter Lindberghs markanten Schwarz-Weiß-Fotografien und der narrativen Komplexität Christopher Nolans, ist dieser Film ein Spiel der Extreme – roh, ehrlich und voller Widersprüche. Und er bricht bewusst mit Sehgewohnheiten: Plötzlich, mitten im Film, laufen die Credits – ein stilistischer Bruch, der irritiert und die klassischen Konventionen der Filmproduktion infrage stellt. Diese Entscheidung ist kein Zufall, sondern ein bewusstes Statement gegen klassische Erzählstrukturen. Der Moment, in dem die Credits erscheinen, fühlt sich an wie ein vermeintliches Ende – nur um danach den Film nahtlos weiterzuführen und die Grenzen zwischen Film und Realität weiter aufzulösen.
Im Mittelpunkt steht Julia Murray, ein junges Model aus New York City. Ihr Alltag spiegelt den Rhythmus der Stadt wider – schillernd, dynamisch, scheinbar perfekt. Doch hinter der Fassade liegt eine andere Realität: Druck, Zweifel, innere Kämpfe. Das Interview, das Julia begleitet, zeigt eine faszinierende Dualität – widersprüchliche Antworten auf dieselben Fragen. Ist New York der Traum, den alle leben wollen, oder ein niemals endendes Labyrinth? Dieses Spannungsfeld spiegelt sich in der gesamten Ästhetik des Films wider: Schwarz-Weiß-Bilder mit hohem Kontrast unterstreichen das Thema der Dualität, während die Erzählweise bewusst nicht linear gewählt ist. Stattdessen beginnt die Geschichte in der Mitte und entfaltet sich in beide Richtungen. Ein wiederkehrendes Motiv sind Blumen – Symbole für Schönheit und Vergänglichkeit, aber auch für die fragile Balance zwischen Traum und Realität. Sie stehen für Julia, für die Stadt, vielleicht auch für beides - die Interpretation bleibt offen.
Auch die technische Umsetzung folgt dieser radikalen Ästhetik: Der Film wurde komplett handheld gedreht, die Kameraarbeit ist roh, beweglich, manchmal unscharf – eine bewusste Entscheidung, um die Unruhe und Emotionalität von Julias innerem und äußerem Leben spürbar zu machen. Neben Vintage-Objektiven kommt eine Casio Exilim Digitalkamera zum Einsatz, die 40 % des Films prägt. Dieser Mix aus hochwertiger Optik und digitaler Unperfektheit bricht mit Sehgewohnheiten und erzeugt eine unmittelbare, fast dokumentarische Atmosphäre. Ergänzt wird das visuelle Konzept durch ein eigens gestaltetes Sounddesign, das die Gegensätze im Film klanglich verstärkt und die Zuschauer in einen hypnotischen Flow zieht.
„Juxtaposition“ fordert heraus. Nicht nur klassische Erzählmuster, sondern auch die Zuschauer selbst. Der Film gibt keine fertigen Antworten, sondern wirft Fragen auf: Was treibt uns wirklich an? Wo liegt die Grenze zwischen Schein und Sein? Und was bleibt, wenn alle Illusionen verblassen?

Zwischen Licht und Schatten





Wenn Zufälle Geschichten erzählen
Manchmal sind es die kleinen Zufälle, die einem Film seine besondere Magie verleihen. Bei „Juxtaposition“ waren es genau diese unvorhergesehenen Momente, die die Geschichte vertieft und bereichert haben. Gleich zu Beginn offenbarte sich ein solches Detail: Julia Murray, unser Model, hat zwei unterschiedliche Augenfarben. Was für viele nur eine seltene Besonderheit sein mag, wurde für uns zu einem zentralen visuellen Element des Films.
Diese Heterochromie – ein helles und ein dunkles Auge – wurde zur perfekten Metapher für Julias innere Gegensätze. Zwei Seiten einer Persönlichkeit: die ehrgeizige, erfolgsorientierte „July“, die New York in all seinem Glamour liebt, und die reflektierte „Julia“, die hinterfragt, ob all das Streben und Opfern wirklich den Preis wert ist. Diese Gegensätze prägen nicht nur die Erzählweise, sondern auch die Bildsprache des Films, die zwischen Energie und Nachdenklichkeit oszilliert.
Ein weiterer prägender Aspekt des Films ist das Spannungsfeld zwischen Hochglanz und Authentizität. Von Anfang an war es unser Ziel, hinter die Fassade zu blicken – herauszufinden, wer die Person hinter dem perfekten Bild wirklich ist. Julia bringt diese Spannung auf den Punkt: Ihr Auftreten verkörpert den Glamour der Modewelt, doch zugleich strahlt sie eine Natürlichkeit aus, die im Kontrast zur oberflächlichen Inszenierung steht. Diese Balance machte die zentrale Frage des Films umso greifbarer: Warum setzt sie in einer Stadt wie New York alles auf eine Karte?
Doch diese Frage geht weit über New York hinaus. Auch wir in Düsseldorf kennen das Gefühl: Warum sind wir bereit, so viel zu investieren, so viel zu riskieren, ohne zu wissen, ob es sich am Ende auszahlt? Dieser Gedanke begleitet uns nicht nur beim Filmemachen, sondern auch in unserer täglichen Arbeit in der Werbefilmproduktion, wo jede Entscheidung darauf abzielt, echte Emotionen zu wecken und Botschaften spürbar zu machen.
Urban Vibes x Skyline Dreams







Shaping Juxtaposition
DIRECTOR MARTIN MIRON
PRODUCER KATALIN KOCHANSKI
PRODUCER LUKAS GARDEMANN
DOP MARK LUBERICHS
2ND CAMERA FABIAN BIEN
PHOTOGRAPHY MARTIN MIRON
PHOTOGRAPHY MARK LUBERICHS
MODEL JULIA MURRAY
MAKE UP SAMSON SMITH
EDIT/COLOR/RETOUCH FABIAN BIEN
RETOUCH PHOTO VANESSA HEUTEN
VO PRE-SELECTION HANNA POHLEN
VO PRE-SELECTION KATALIN KOCHANSKI